Schon
die ersten Sonnenstrahlen laden zum Grillen mit der Familie und
Freunden ein. Leider wird im Supermarkt, Baumarkt oder in der Tankstelle
zusammen mit der Grillkohle zu schnell zur Flasche „Spiritus“
gegriffen, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen: Grillunfälle
traumatisieren die ganze Familie. Häufig sind Kinder aufgrund ihrer
geringen Körpergröße betroffen!
„Erst
kürzlich wurde ein Kind durch einen Grillunfall mit Spiritus erneut
schwer verletzt. Etwa 4.000 Grillunfälle ereignen sich pro Jahr in
Deutschland. Schwerste Verbrennungen durch Stichflammen und Verpuffungen
in Verbindung mit Brandbeschleunigern sind bei Kindern keine
Seltenheit, weil sie auf direkter Augenhöhe zum Grill stehen“, weiß
Univ.-Prof. Dr. Marcus Lehnhardt, Präsident der Deutschen Gesellschaft
für Verbrennungsmedizin e.V.
Paulinchen
– Initiative für brandverletzte Kinder e.V. fordert daher seit langem
Brandbeschleuniger wie Spiritus in Geschäften nie neben Grillkohle und
anderen Grillutensilien zu platzieren! Susanne Falk, stellvertretende
Vorsitzende von Paulinchen e.V. betont: „Es gibt genügend andere,
ungefährliche Möglichkeiten die Grillkohle zügig anzuzünden. Spiritus
ist ein Reinigungsmittel und kein Grillanzünder.“
Machen
Sie sich der Gefahr bewusst und sagen Sie „Nein” zu Spiritus als
Grillanzünder! Die Folgen eines Grillunfalls sind physisch und emotional
extrem belastend für die ganze Familie.
Tipps zum sicheren Grillen:
- Grill kippsicher und windgeschützt aufstellen.
- Niemals
flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin verwenden – weder
zum Anzünden noch zum Nachschütten – Explosionsgefahr!
- Feste, geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden.
- Grill stets beaufsichtigen.
- Kinder nicht in die Nähe des Grills lassen – Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Metern!
- Grill nicht von Kindern bedienen oder anzünden lassen.
- Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grillfeuers bereithalten.
- Brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen.
- Nach dem Grillen das Grillgerät weiter beaufsichtigen, bis die Glut vollständig auskühlt ist.
- Nicht in geschlossenen Räumen grillen und den Grill niemals zum Auskühlen ins Haus stellen – Vergiftungsgefahr!
- Heiße
Grillglut nach dem Grillen am Strand nie im Sand vergraben – die Kohle
bleibt noch tagelang glühend heiß – Kinder ziehen sich immer wieder
schwere Verbrennungen zu, weil sie in die Glut hineinkrabbeln/-treten
oder -fallen.
- Einmalgrills am Strand mit Wasser löschen und abkühlen – auch den Sand unter dem Grill!
Weitersagen!
Je mehr Menschen sich aktiv an der Aufklärungsarbeit beteiligen, umso weniger Grillunfälle wird es geben. Der Präventionsfilm von
Paulinchen e.V. gibt anschauliche Tipps zum sicheren Grillen. Jeder ist
aufgerufen, in seinem Umfeld vor dieser so häufig unterschätzten Gefahr
zu warnen, denn Grillunfälle sind zu 100% vermeidbar.